Patellafemoralgelenk

Die Kniescheibe springt immer wieder raus – Probleme des kindlichen Patellofemoralgelenkes

Das Patellafemoralgelenk ist ein Teil des Kniegelenkes und besteht aus der Kniescheibe (lat. patella) und ihrer Gleitrinne am Oberschenkelknochen (lat. Trochlea). Ein Sturz beim Skifahren mit Außenrotation des Fußes oder ein fixierter Fuß am Boden mit wegrotierendem Körper und leichtem X-Bein-Stress (beim Tanzen oder Hallensport) sind klassische Verletzungsmechanismen für eine Patella-Erstluxation – das heißt die Kniescheibe springt zum ersten Mal heraus. Schnappt die Kniescheibe von alleine wieder zurück, wird die Verletzung häufig fehlinterpretiert. Tut sie das nicht, wird die Situation meist auf Grund der augenscheinlichen Fehlstellung und der starken Schmerzen als sehr dramatisch wahrgenommen.

Geschätzt springt die Kniescheibe bei 43 von 100.000 Kindern einmal heraus. Die Gefahr, dass dies ein weiteres Mal passiert (Reluxation) liegt jedoch bei über 60 %. Da jedes Ausrenken der Kniescheibe die Gefahr eines Knorpelschadens im Patellofemoralgelenk birgt, sollten weitere Instabilitätsepisoden vermieden werden. Anhand von Risikofaktoren, welche in der klinischen Untersuchung erhoben und an Röntgen und MRT vermessen werden, kann das Risiko für eine Reluxation abgeschätzt werden.

Je nach Ergebnis wird primär zu einer konservativen oder operativen Therapie geraten. Wichtig zu wissen ist, dass dies eine Risikoabschätzung ist und eine erneute Patellaluxation nicht auf ein unzureichendes Training zurückzuführen ist. Sollte bereits eine Knorpelverletzung vorliegen wird eher zu einer operativen Versorgung geraten. Je nach Alter und Entwicklungsstand des Patienten kommen unterschiedliche Operationsverfahren in Frage.

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