Die Ansprüche an die Knieprothetik haben sich in den letzten Jahren deutlich verändert. Während in den 90er-Jahren Schmerzfreiheit für den Alltag das erste Ziel war, so steht heute vielfach der Wunsch schmerzfrei wieder die geliebten Sportarten etwa Schifahren, Wandern etc. auszuüben im Vordergrund. Knie ist dabei nicht gleich Knie. Der eine hat ein O-Bein der andere ein X-Bein, ein schmales oder ein breiteres Knie – und das sind nur die augenscheinlichen Unterschiede. Es ist damit naheliegend, dass im Fall eines anstehenden Gelenksersatzes nicht EIN Prothesenmodell und EINE Implantationsstrategie zum optimalen Ergebnis führen kann. Um die individuellen Voraussetzungen eines Patienten für eine Knieprothese analysieren zu können, werden deshalb anhand spezieller Röntgendiagnostik die Beinachse und die Winkel der Gelenksflächen genau ausgemessen. Mit neuen Computerprogrammen kann dann schon im Vorfeld die optimale Gelenksstellung simuliert und die Größe der Prothesenteile festgelegt werden. Um eine möglichst genaue Umsetzung dieser Planung in der Operation zu gewährleisten, helfen uns dabei seit Jahren z.B. Navigationssysteme. Mit Beginn des neuen Jahres geht die Privatklinik Hochrum in der Knieendoprothetik noch einen Schritt weiter. Nach monatelanger, intensiver Vorbereitung wird erstmals in Österreich eine neue Robotertechnologie zum Einsatz kommen. Damit wird eine noch präzisere Umsetzung der präoperativen Planung in allen drei Dimensionen ermöglicht.
Univ.-Prof. Dr. Christian Fink
Facharzt für Unfallchirurgie und Sporttraumatologie