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Pioniere im Labor

Mit dem sogenannten Surgical Skills Institute wurde in der Privatklinik Hochrum ein in Österreich bisher einzigartig ausgestattetes Forschungs- und Operationslabor angesiedelt. Es vereint Forschungs-, Ausbildungs- und Trainingseinrichtung für Chirurgen, Studenten und OP-Personal.

„Patienten profitieren, wenn die Operationstechniken bis in den Feinschliff optimiert werden und die Chirurgen und OP-Assistenten die bestmögliche Vorbereitung erhalten. Genau dafür ist das Surgical Skills Institute da, freut sich der Leiter des neu eröffneten Institutes, Prof. Christian Fink. Das modernst ausgestattete Labor mit zwei Arbeitsplätzen für arthroskopische und offene Operationsverfahren entstand in Kooperation mit der UMIT (Private Universität für Gesundheitswissenschaften, Medizinische Informatik und Technik in Hall in Tirol), dem OSMI (Research Unit für Sportmedizin des Bewegungsapparates und Verletzungsprävention in Hall in Tirol) und mehreren Medizintechnikfirmen. „Ich habe in vielen Labors rund um die Welt gearbeitet und wollte nun selbst eines aufbauen – einerseits für Forschung und Ausbildung, andererseits für die Entwicklung neuer OP-Instrumente und Implantate“, erklärt Christian Fink. „Dadurch können wir vor Ort qualitativer und zeitsparender arbeiten, müssen nicht mehr so weit reisen und sind zudem nicht auf teilweise mangelhaft ausgestattete Einrichtungen angewiesen.“

Arthroskopische und minimal invasive Gelenkchirurgie

Der Forschungsschwerpunkt von Prof. Fink liegt auf Bänder-, Meniskus- und Knorpelverletzungen im Kniebereich. Mittlerweile konnte er mehrere weltweit verbreitete Operationstechniken sowie Operationsinstrumente entwickeln, beispielsweise für die Patellaluxation. Damit ist das Herausspringen der Kniescheibe gemeint, eine sehr häufig auftretende Knieverletzung. Diese innovative Operationstechnik bedient sich eines Sehnenstreifens aus der Oberschenkelsehne, ist minimal invasiv und folglich mit weniger Narben verbunden. Außerdem entfallen die bei anderen Techniken potentiell risikoreichen Bohrungen in der Kniescheibe. In den vergangenen Jahren arbeitete Christian Fink mit zwei Kollegen aus Deutschland und Polen an einer neuen Operationstechnik für Kreuzbandverletzungen. Die Instrumente sind inzwischen patentiert und CE-zertifiziert und werden nun im neu geschaffenen Labor finalisiert.

Computersimulatoren, humane Spenderpräparate und Videoübertragungen

Das Labor bietet mehrere Möglichkeiten, Operationstechniken zu entwickeln, aber auch, diese zu erlernen. Das Spektrum reicht hier von Simulationsgeräten bis hin zur Verwendung von humanen Spenderpräparaten. Fink spricht von drei Stufen. Im ersten Schritt kommen Gelenksmodelle aus Kunststoff zum Einsatz. Die Steigerung ist der Arthroskopie-Simulator. „Das ist ähnlich einem Flugsimulator“, so Fink, „realitätsnah kann getestet werden, wie lange ich für unterschiedliche Techniken brauche, beispielsweise für das Entfernen eines Meniskus, und auch, wie viele Fehler ich dabei mache.“ Schlussendlich wird an humanen Spenderpräparaten operiert, an denen die Chirurgen Methoden und Techniken realitätsgetreu perfektionieren können.

Auch die neu geschaffenen Videotechniken, die im gesamten Bereich der Privatklinik Hochrum installiert wurden, eröffnen hervorragende Möglichkeiten. Die Konferenzschaltung zwischen OP-Saal und Labor ermöglicht es etwa, zeitgleich mit dem operierenden Chirurgen die Technik an Simulationsgeräten zu testen. Auch „Live-OP-Demonstrationen“ vom Surgical Skills Institute aus sind möglich. „Die dabei an humanen Spenderpräparaten durchgeführten Operationen können in den hausinternen Vortragssaal für 120 Personen übertragen oder direkt via Internet Kollegen weltweit zugänglich gemacht werden“, erklärt Fink.

Neben den Kursen und Forschungstätigkeiten, die hausintern organisiert werden, steht das Labor in Absprache auch Externen zur Verfügung: Chirurgen, die eine OP-Technik üben, Firmen, die Produkte entwickeln sowie Organisationen, die selbst Kurse anbieten wollen. Außerdem sind bereits mehrere internationale Fortbildungsveranstaltungen in Planung.

FFP2 Masken

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